Pharmastandort Marburg – präsent auf der internationalen Landkarte

Marburger Landtagsabgeordnete Lisa Deißler (Freie Demokraten) tauscht sich mit dem Geschäftsführer der CSL Behring GmbH, Dr. Lutz Bonacker, über den Pharmastandort Marburg und die weiteren Entwicklungen der Behringwerke aus.

Marburg. Die Behringwerke sind seit über 100 Jahren tief in der Geschichte Marburgs verwurzelt und haben die Stadt über die Bundesgrenzen hinweg als Pharmastandort bekannt gemacht. Am Montag besuchte die Marburger Landtagsabgeordnete Lisa Deißler das Unternehmen CSL Behring am Standort Görzhäuser Hof um sich über die lokalen Herausforderungen des weltweit operierenden Pharma-Unternehmens auszutauschen.

CSL Behring ist eine Geschäftseinheit der börsennotierten australischen CSL Limited mit weltweit über 30.000 Mitarbeitenden. Allein am Standort Marburg sind hiervon etwa 3.000 Beschäftigte tätig. Damit ist Marburg der größte Produktions- und Forschungsstandort der CSL-Gruppe.

Dr. Lutz Bonacker, Geschäftsführer der CSL Behring GmbH, betonte während des gemeinsamen Austausches die Wichtigkeit des Standorts für das Unternehmen. So investierte das Unternehmen in den letzten fünf Jahren durch den Bau einer neuen Basisfraktionierung, eines Forschungscampus sowie weiterer Räumlichkeiten rund 700 Millionen Euro in den Standort Marburg. Deißler ist von der positiven Entwicklung beeindruckt: „Die Behringwerke tragen seit über 100 Jahren stark zur internationalen Bekanntheit des Pharmastandorts Marburg bei. Mit den Investitionen in neunstelliger Höhe zeigt das Unternehmen einmal mehr die treue Verbundenheit zu unserer Stadt.“ Während des gemeinsamen Austausches kommen Deißler und Dr. Bonacker auch auf das Thema Verkehrsanbindung zu sprechen. Hier steht für Deißler fest: „Wir brauchen endlich ein echtes Mobilitätskonzept für die Marbach und Michelbach! Der Kreis und die Stadt Marburg kennen das Problem seit Jahren und kommen nicht voran. Alle Hoffnungen liegen auf MoVe35. Wer über lange Zeit so große Erwartungen schürt, läuft schnell Gefahr die Hoffenden zu enttäuschen. Der Pharmastandort ist bereits leiderprobt in der Verkehrsanbindung. Ewig ist der Zustand nicht haltbar. Weder die Ketzerbach und insbesondere nicht die Hohe Leuchte sind langfristig die Verkehrszufahrtswege für den Pharmastandort Marburg. Vom Güterkraftverkehr sprechen wir da noch gar nicht.“

CSL Behring entwickelt und produziert Biotherapeutika überwiegend auf Basis von Blutplasma. Aufgrund der komplexen Molekülstruktur ist Blutplasma derzeit nicht synthetisch herstellbar. Daher sind weltweit über eine Millionen PatientInnen auf Plasmaspenden für lebenswichtige Präparate angewiesen. Im Falle einer Erkrankung mit einer Blutgerinnungsstörung kann eine betroffene Person pro Behandlungsjahr auf bis zu 1.200 Plasmaspenden angewiesen sein. Von Seiten der CSL Behring GmbH erhofft man sich daher langfristig verbesserte Rahmenbedingungen für Plasmasammelstellen und mehr öffentliches Bewusstsein für die Notwendigkeit von Plasmaspenden. Als wissenschaftspolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Hessischen Landtag hält Deißler hierzu abschließend fest: „Durch die Entwicklung von Plasmapräparaten für seltene Krankheiten retten die ForscherInnen Leben! Die Politik ist meines Erachtens in der Pflicht, besonders hier darauf zu achten, die bürokratischen Hürden so niedrig wie möglich zu gestalten und den Zugang zur Plasmaspende aktiv zu erleichtern. Bei der Blutspende gelingt uns dies ein Stück besser, die Plasmaspende darf dahinter nicht zurückfallen. Auch die Rahmenbedingungen hierfür müssten überdacht werden.“