In einer Stunde über 250 Unterschriften gesammelt
Der Start der Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren gegen das Marburger Gesamtverkehrskonzept MoVe35 ist gelungen. In gerade mal einer Stunde waren bereits 200 Unterschriften zusammengekommen. Am Ende waren es 400. „Die Leute haben uns die Zettel aus der Hand gerissen, weil sie in ihrem Bekanntenkreis auch selbst sammeln wollen“, berichtete Andrea Suntheim-Pichler von den „Bürger für Marburg“. Sie ist eine der Unterstützerinnen, die am Freitagnachmittag am Stand vor dem Kaufhaus Ahrens die Unterschriften einsammelte. „Wir haben den Nerv der Marburgerinnen und Marburger voll erwischt und sprechen mit unseren Argumenten aus dem Herzen“, ist sich Dirk Bamberger, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes“, angesichts des Andrangs sicher. „Ich hatte schon mit Zuspruch gerechnet, aber in dieser Dimension nicht. Das hat uns wirklich überrascht. Wir freuen uns, dass wir hiermit einen aktiven Beitrag leisten können, für mehr direkte Demokratie in Marburg“, so der Stadtverordnete.
Genauso sah es auch Kay-Ina Köhler von den Freien Demokraten. „Die Leute haben miteinander diskutiert, sich gegenseitig überzeugt. Das zu sehen, war für mich ein tolles Gefühl. Eine Unterzeichnerin hat gesagt: Jetzt kann ich auch endlich mal etwas bewegen. So sieht für mich direkte Demokratie aus.“
Lisa Deißler, ebenfalls von der FDP, hatte sogar ein Schild gebastelt: „Schönwetter-Radfahrerin“ stand da drauf. „Also ich habe hier heute nur sehr wenige Radfahrer gesehen in den zwei Stunden, die ich am Stand war. Zu glauben, dass die Marburgerinnen und Marburger langfristig bei Wind und Wetter das Auto stehen lassen, kann ich nicht glauben. Auch nicht für die Brötchenfahrt, wie der Oberbürgermeister es kürzlich in einem Fernsehinterview gesagt hat.“ Nach dem Zuspruch vom Freitagnachmittag geht sie jedenfalls motiviert in die kommenden acht Wochen. So lange werden immer Stände samstags vor dem Kaufhaus Ahrens, am Marktplatz, vor dem Cineplex und bei Edeka Pinschmidt stehen. In der Zeit von 10 bis 14 Uhr kann dort auf den Listen unterschrieben werden.
Jens Seipp, Fraktionsvorsitzender der Marburger CDU/FDP/BfM-Fraktion, war „überwältigt von der großen Resonanz, die uns begegnet ist. Es waren nicht nur Passanten, die zufällig hier vor Ort waren, sondern viele, die uns extra aufgesucht haben, um zu unterschreiben.“ Aufgefallen war ihm auch, dass viele jüngere Marburgerinnen und Marburger sich auf den Listen eingetragen haben, neben vielen Geschäftsleuten und Einzelhändlern. „Ich bin sehr optimistisch, dass diese Resonanz weiterhin anhält. Denn mit seinen absurden Ideen, die der Oberbürgermeister jeden Tag veröffentlicht, hat er sich zu unserem besten Wahlkämpfer entwickelt.“
Die Marburger CDU hatte lediglich über die sozialen Medien auf die große Aktion aufmerksam gemacht und errreichte mit einigen Beiträgen über 10.000 Menschen.